Dienstag, 30. Oktober 2012

Meinungsbildung

Anhand zweier Vorkommnisse aus diesem Jahr will ich die unterschiedliche Berichterstattung der Medien im Hinblick auf die Elektromobilität veranschaulichen.

5 deutsche Ärzte sterben in Flammenhölle

Die erste Frage lautet: Warum raste der Bus in den leeren LKW?

Es interessiert niemanden, warum der Bus brannte! Vermutlich deshalb, weil es nicht unüblich ist, das bei einem Verkehrsunfall ein Fahrzeug in Brand geraten kann.

Ein paar Monate vorher ereignete sich in China noch ein Unfall, der in den deutschen Medien von Bedeutung war.

Elektro-Taxi in den Tod

Die Kernaussage war hier: Ein tödlicher Unfall mit einem Elektroauto hat in China eine Diskussion über die Sicherheit von Batteriefahrzeugen ausgelöst.

Es war auch wichtig zu erwähnen, daß es sich bei dem Fahrzeug um ein Elektro-Taxi der Marke BYD E6 handelt. Was für ein Modell war der Bus im o.g. Artikel? Ach ja, das Fahrzeug des Unfallverursachers ist auch nicht von Bedeutung. Es soll wohl ein Sportwagen gewesen sein.

Gut das wir jetzt wissen, daß: "Der Unfall zeigt, dass es weiter Probleme mit der Qualität, dem Design und der Technologie von Elektroautos gibt".

Gibt es keine Probleme mit Verbrenner-Fahrzeugen wenn diese außerhalb der Brennkammer abfackeln?

Schön, daß noch ein aufklärender Vergleich zu Verbrenner-Fahrzeugen nachgereicht wird: "Der Unfall könnte einen Kurzschluss auslösen, der wiederum die Batterie erhitzen und sie innerhalb von Sekunden explodieren lassen kann", sagte der Ingenieur. "Das ist eine große versteckte Gefahr von Elektroautos, die in Benzinfahrzeugen nicht existiert."

Da hat er vollkommen recht. Beim Benziner reicht eine Zerstörung der Benzinleitung. Das austretende Benzin kann sich dann am heißen Motor entzünden. Dies ist eindeutig keine versteckte Gefahr bei Benzinfahrzeugen, die in Elektrofahrzeugen nicht existiert.

Wenn Benziner brennen geht es nicht darum, ob sie sicher sind, sondern wie man sich beim alltäglichen Fahrzeugbrand korrekt verhält.

Was tun, wenn mein Auto brennt?

"Bis zu 20 000 Fahrzeugbrände und Schmorschäden werden in Deutschland pro Jahr registriert. In der Regel zahlen Teilkasko- und Vollkaskoversicherung."

Auch hier war nur wichtig wer für den Schaden aufkommt. Daß jeden Tag in Deutschland 55 Fahrzeuge brennen oder kokeln wird als gegeben hingenommen.

Interessant ist auch die Info im letzten Abschnitt:

"Laut Dekra sind mit 40 Prozent ein Kraftstoff- oder Ölaustritt auf heiße Motorteile die häufigsten Feuerursachen. Durch Reibung von Fahrzeugteilen mit einem Betriebsstoff (z.B. Öl) kommt es in 26 Prozent aller Fälle zum Brand. Und in jeweils 17 Prozent sind entweder Kurzschlüsse oder ein Feuerübergriff von einem anderen Fahrzeug Grund für den Brand."

Ein Auto brennt i.d.R. durch die gefährliche fossile Energie.

Zum Schluß noch ein Leckerbissen: Dieser Porsche hat Feuer unterm Hintern

Samstag, 27. Oktober 2012

Winterreifen

Generell wird ja angenommen, daß Winterreifen einen höheren Verbrauch verursachen. Manchmal glaube ich, daß hier einfach verwechselt wird, daß ein Motor bei kalten Temperaturen einen höheren Verbrauch verursacht, speziell im Kurzstreckenbetrieb.
Da die Winterreifen in der kalten Jahreszeit eingesetzt werden, liegt dieser Verdacht nahe.

Schon bei meinem Smart konnte ich keinen erhöhten Verbrauch mit Winterreifen bemerken. Auch da konnte ich feststellen, daß der leicht höhere Verbrauch der kalten Witterung und der Verwendung der Standheizung zuzuschreiben war.

Schon im Frühjahr viel mir auf, daß mit den Sommerreifen der Verbrauch eher höher ist, als mit den Winterreifen. Beim Wechsel auf Winterreifen konnte ich wieder dasselbe Verhalten beobachten. Jetzt wollte ich es genau wissen.

Die letzten 10 Ladungen mit Winterreifen ergeben einen Durchschnittsverbrauch von 9,23 kWh/100 km.

Die 10 Ladungen davor einen Verbrauch 9,99 kWh/100 km.

Das ist doch ein beachtlicher Mehrverbrauch von 8,2%. Das macht bei nominal 90 km Reichweite eine Erhöhung von 7,4 km! Doch woher kommt dieses atypische Verhalten?

Meiner Meinung nach liegt es in der Qualität der Reifen. Die Originalbereifung ist nicht gerade das, was man als Premium bezeichnen würde. Als ich im Frühjahr den Mehrverbrauch mit Sommerreifen bemerkte, erhöhte ich den Luftdruck ein wenig (V 2,0 / H 2,2). Viel hat es nicht gebracht. Im Gegenteil. Der Abrollkomfort, speziell auf schlechter Fahrbahn, hat sich merklich verschlechtert.
Den Luftdruck in den Winterreifen habe ich gerade gemessen: V 1,3 / H 1,5. (Erschien mir aber dann doch zu gering und habe ab jetzt V 1,5 / H 1,8)

Unverständlich, wieso ein Hersteller bei einem Elektromobil keine Leichtlaufreifen verwendet. Preiswerter kann man die Reichweite eines Fahrzeugs nicht erhöhen.

Im Frühjahr werden neue Sommerreifen gekauft. Da werde ich gezielt Leichtlaufreifen auswählen.

Montag, 22. Oktober 2012

Spritmonitor lügt nicht

Vielleicht ist es dem einen oder anderen aufgefallen. In meinem letzten Post habe ich geschrieben, daß ich knapp 26000 km mit meinem SAM gefahren wäre. Zusammen mit den 9000 km mit dem Leih-SAM wäre ich ca. 35000 km elektrisch unterwegs.
Ein Blick in den Spritmonitor verrät aber nur eine Fahrleistung von 33.378 km. Es fehlen ca. 1500 km!

Nach kurzer Überlegung viel mir der Fehler auf. In der Zeit, in der ich mit dem Leih-SAM unterwegs war, wurde mein SAM zur Fehlersuche ja auch bewegt. Das waren ca. 1500 km. Somit stimmen die Werte aus dem Spritmonitor und ich muß deshalb korrigieren: Mein SAM hat zwar knapp 26000 km auf dem Buckel, ich selbst bin aber erst ca. 33.378 km elektrisch unterwegs. :-)

Fürs Protokoll:
gefahrene Kilometer mit dem Leih-SAM:
  • 8979 km
in dieser Zeit gefahrene Kilometer mit meinem SAM:
  • 1539 km

Sonntag, 21. Oktober 2012

25000 km

Genau genommen sind es knapp 26000 km. Mit meinen 9000 km mit dem Leih-SAM habe ich somit 35000 km elektrisch hinter mir.
Mein Umfeld fängt auch langsam an sich zu elektrifizieren.
Ein Kollege fuhr schon vor meiner Zeit einen umgebauten Fiat Cinquecento. Meistens aber fährt seine Frau damit, da sie verschiedene Einsatzorte bei ihrer Arbeit hat.
Ein anderer Kollege hat letzten Monat einen iOn gekauft. Diese werden ja gerade günstig an den Mann gebracht, da wohl die Kooperation zwischen Mitsubishi und Peugeot beendet wurde.
Bilder vom gemeinsamen Ladehalt am Arbeitsplatz werde ich noch nachreichen.
Ein guter Freund ist ebenfalls auf der Suche nach einem günstigen i-MiEV-Abkömmling.
Man sieht an vielen Stellen ein Umdenken. Der Schritt in die Elektromobilität wird mit Sicherheit vereinfacht, wenn man Menschen in seinem Umfeld hat, die diesen Schritt schon hinter sich haben.
Durch meine vielen Kilometer bei jeder Jahreszeit, Witterung und Temperatur bin ich speziell auf der über 40 km langen Pendlerstrecke immer präsent. Es wird bestimmt schon den ein oder anderen Berufspendler gegeben haben, der mich fast täglich auf dem Weg zur Arbeit trifft. Falls dieser auf die steigenden Spritpreise eine Antwort sucht, findet er zumindest eine Lösungsrichtung in der Elektromobilität.

Sonntag, 7. Oktober 2012

SAM EV III

Wie komme ich nur auf die Idee von einem SAM EV III zu sprechen, wenn doch der SAM 2.5 noch nicht so recht angelaufen ist.

Bei meinem 1000 km Kundendienst im Frühjahr 2010 hat mir schon Karsten erzählt, daß es Pläne für einen Nachfolger gibt. Es dürfte auch jedem klar sein, daß ein SAM in der heutigen Zeit nicht mehr für knapp 20000 Euro verkauft werden kann. Durch den Abverkauf der i-MiEV-Derivate ist für den Preis eines SAM EV II (2.5) schon ein vollwertiges viersitziges Fahrzeug auf dem Markt.
Ein Fahrzeug der Klasse "SAM" dürfte ohne Akku nicht viel mehr kosten als ein Twizy. Mit Akku somit max. 12000 Euro.

Die Frage ist nun, kann man den derzeitigen SAM für diesen Preis herstellen und verkaufen? Dies wird nur dann möglich sein, wenn von der Manufaktur SAM auf eine Kleinserie mit mindestens 10000 Stk p.a. umgestellt werden kann. Auch die Fa. Kokam sollte sich allmählich von ihrer Hochpreispolitik abwenden.

Für ein größeres Produktionsvolumen braucht es einen erfahrenen Partner an der Seite, damit von Anfang an die Qualität des Produktes im Markt stand hält. Teure Rückrufaktionen kann sich ein kleines Unternehmen finanziell nicht leisten. Noch größer ist dabei aber noch der Imageschaden, der das Vertrauen der Konsumenten in ein neues Produkt eines neuen Herstellers im Keime ersticken würde.

Wenn ich unter dieser Prämisse das Internet durchforste bleibe ich unweigerlich an einer Pressmeldung von KTM hängen.

KTM E3W – NEUES E-DREIRAD AB 2013?


Als Partner würde sich die SAM Group hervorragend eignen. Die Eckdaten des KTM Dreirad passen sehr gut in das anvisierte Segment.
  • Gewicht:      500 kg
  • Reichweite: 100 km
  • Leistung:     15 kW
Und auf "irgendeiner Abbildung" habe ich auch schon den SAM EV II und den SAM (KTM) EV III gemeinsam gesehen. :-)

Lassen wir uns überraschen, ob wir nächstes Jahr einen SAM EV III aus dem Hause KTM erwerben können.

PS: Impact scheint beim KTM E3W auch die Finger drin zu haben (Seite 12).