Samstag, 2. Juli 2011

Sam kann kippen

Im Beitrag Spurt auf die Lochen haben wir noch über das Fahrverhalten und der Möglichkeit eines Umkippen vom SAM diskutiert.

Bisher war ich der Meinung, daß der SAM bevor er kippt eher hinten ausbricht.
Vor kurzem habe ich aber mit erschrecken festgestellt, daß bei bestimmten Konstellationen der SAM auch umkippen kann.

Gleich vorweg ich bin nicht umgekippt, der SAM ist noch ohne Schaden.

Ich fuhr alleine Berg ab auf eine enge Spitzkehre zu. Die Fahrbahn war trocken. Vor mir war ein Nissan Z350. Dieser fuhr zügig auf die Spitzkehre zu. Da wollte ich Paroli bieten und folgte ihm so gut es ging im Sport-Modus. Wie üblich bremste ich in die Kurve hinein. In dieser Disziplin ist der SAM echt gut. Er neigt überhaupt nicht zum Untersteuern.
Am Scheitelpunkt machte ich die Bremse auf und beschleunigte. Kurz darauf stieg der SAM hoch, wie ein aufgeschrecktes Pferd.


Ich ging sofort vom Gas und machte die Lenkung auf. Der Sam fiel wieder auf seine Vorderhufe.

Was war passiert?
Die Lenkung war noch leicht eingeschlagen. Durch das Beschleunigen wurde die Kraft auf das äußere vordere Rad größer, das kurveninnere Rad wurde leichter. Zudem neigte sich die Kurve leicht nach außen. Die Haftung am Hinterrad war gut, so das er leider nicht übersteuerte, sonst wäre er auf dem Boden geblieben.
In dieser Situation wünscht man sich dann doch die Bleianker zurück.

4 Kommentare:

  1. In dieser Situation wandert der Schwerpunkt nach „oben“ und etwas nach „vorne“, der Radstand verkürzt sich – zu Verdanken hat man das (meiner Meinung nach) auch der „Bananenschwinge“, die zudem nicht besonders stabil geführt ist, in Youtube- bzw. revolt-Videos (das mit dem Umkipper) sieht man das.


    Den hinteren Stossdämpfer würde ich gegen einen robusteren mit Einstellmöglichkeit für Zug-, Druckstufe und Niveau ersetzten, somit könnte der „hochbeinige“ Sam II hinten etwas abgesenkt werden.

    Hier etwas Text zum Thema Nivea bzw. Längenänderung: http://www.ohlins.eu/de/products/technics/3556/Abstimmung-Teil-4-die-Laenge-des-Federbeins/


    Zum Vergleich, hier mein „Kurvenracer“: http://www.free-blog.in/uploads/m/michael123/161017.jpg

    Gruß
    Michael-123

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  2. Hallo Michael,
    vielen Dank für die Info.

    Hat dein Ur-SAM keine Probleme in engen Kehren? Falls ja, liegt es an deiner modifizierten Schwinge?

    Denkst du wirklich, man kann das Problem durch einen anderen Stoßdämpfer beheben? Das wäre ja kein großer Aufwand.
    Zugegeben war es das erste Mal, daß mir das passiert ist. In anderen Situationen, speziell bei schnelleren Kurven und Berg auf ist der SAM unkritischer.

    Viele Grüße
    Andreas

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  3. Hallo Andreas,
    „Probleme“ würde ich es nicht nennen, er neigt sich halt nach Außen…und solange Grip da ist, ist mein Ur-SAM recht agil, das Hinterrad ist durch die robuste 2-Arm Schwinge stabil geführt – es verwindet sich nicht, Schwingen- und Radachse sind quasi auf einem Niveau.

    Mit einem anderen, kürzeren Stoßdämpfer sollte das Fahrverhalten des SAM II weniger kritisch sein – zu 100% beheben lässt es sich sicher nicht – es bleibt halt ein Dreirad.
    Aber – das Gefährt sollte hinten abgesenkt werden, um den “Bananeneffekt“ etwas zu entschärfen…

    Gruß
    Michael

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  4. Hallo Andreas und Michael,
    ein Fahrzeug kippt genau dann, wenn der resultierende Beschleunigungsvektor aus Erdanziehung und Fliehkraft außerhalb der Standfläche des Fahrzeugs liegt.
    Beim SAM gibt es eine paar Gründe, warum er leicht kippt:
    1. Wenn eine zweite Person hinten sitzt und der Beschleunigungsvektor sich nicht mehr vorn bei der breiten Basis sondern hinten in der engen Spitze der Aufstandsfläche liegt.
    2. Wenn sich durch das Ausfedern der Radstand verkürzt und dadurch der Beschleunigungsvektor relativ näher beim Hinterrad liegt (das hat Michael angesprochen).
    3. Wenn zu große Karosserieneigung auftritt.
    Das letzte scheint mir der entscheidende Punkt zu sein. Karosserieneigung lässt sich vermeiden durch härtere Federung oder härtere Dämpfung oder - noch besser - beides.
    Bevor man aber zu Umbaumaßnahmen schreitet, habe ich den Luftdruck in den Reifen deutlich erhöht. Die Reifen "kleben" dann nicht so an der Fahrbahn (und lassen SAM über die Verbindungslinie der kurvenäußeren Räder kippen), sondern driften eher.
    Eine einfache Maßnahme und recht effektiv. Ich kenne dies noch aus der Elchtest-Diskussion von A-Klasse und smart und habe dies auch bei meinem TWIKE erfolgreich ausprobiert.
    Anmerkung: Das TWIKE kiptt natürlich nicht, solange man es nicht an einen Bordstein rammt. Schließlich liegen 90% des Gewichts zwischen den beiden Hinterrädern. Aber man merkt bei den schmalen 2 1/4 Zoll Reifen deutlich den Zusammenhang zwischen Luftdruck, Kurvenneigung und Driften.
    Gruß, Roland

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