Samstag, 10. Dezember 2011

Alltag mit dem SAM

Viele Kritiker der Elektromobilität sehen die (geringe) Reichweite als größte Schwachstelle. Das liegt daran, daß der Gebrauch eines Verbrenners sich wesentlich von dem eines eMobils unterscheidet. Wenn solche Leute sich dann ein eMobil vorstellen, wird es in die konventionellen Gewohnheiten gepreßt.
Tanken ist beim Verbrenner ein separater Vorgang der mit zeitlichem Aufwand eingeleitet werden muß. I.d.R. muß dafür sogar ein Umweg in Kauf genommen werden. Auch wenn die Tankstelle am Fahrweg liegt, muß die Fahrt trotzdem unterbrochen werden. Dabei steht man bei Wind und Wetter an der Zapfsäule im Gestank der giftigen Dämpfe.
Wenn man diesen umständlichen Vorgang aufs eMobil überträgt, würde ich zum gleichen Ergebnis kommen. eMobilität ist im Vergleich zum Verbrenner noch umständlicher!
Wenn man sich aber von seinen eingebrannten Denkmustern befreit, kann man die Vorteile der eMobilität erkennen. Deshalb habe ich exemplarisch den Freitag, 2.12.2011 in einem kurzen Abriß beschrieben.

  • Der SAM wurde am Tag zuvor in der Garage an die Steckdose gehängt. Zusätzlicher Aufwand ca. 20 Sekunden.
  • Um ca. 2:00 Uhr in der Nacht schaltet die Zeitschaltuhr die Ladung ein.
  • Spätestens vier Stunden später ist er geladen (i.d.R sind es etwas mehr als 3 Std.)
  • Um 6:20 Uhr fahre ich zur Arbeit. Die ca. 44 km entladen den Akku um ca. 3/5 (Winter), so daß ca. 2,8 kWh noch verbleiben. Das würde für weitere 25 km sicher reichen!
  • Am Parkplatz beim Arbeitgeber hänge ich den SAM wieder an die Leine. Die Ladung beginnt sofort.
  • Sollte ich spontan nach Hause wollen, müßte ich knapp eine Stunde warten bevor ich losfahre.
  • Am Freitag fahre ich gegen 13:00 Uhr nach Hause. Zurück geht es 200 m aufwärts, so daß zu Hause nur knapp 2/5 Restkapazität (2,6 kWh) verbleiben.
  • Meine Frau schnappt sich sofort den SAM und geht mit meinem Sohn einkaufen (ca. 4 km einfach).
  • Fünf Gehminuten vom Einkaufsort entfernt parkt sie am öffentlichen Ladehalt und läßt den SAM nachladen.


  • Nach einer halben Std. kommen die beiden zurück. Der Wagen hat ca. 1 kWh nachgeladen; gut für 12 km in der Stadt.
  • Zu Hause werden kurz die Sachen für das Schwimmtraining meiner Tochter zusammen gepackt, damit es gleich mit ihr zum 9 km entfernten Hallenbad geht.
  • Als sie wieder zu Hause ankommen, zeigte die Ladeanzeige noch ein halbes Segment (1/10 Ladung) an. Das sind mindestens noch 5 km Restreichweite.
Insgesamt sind wir an diesem Tag 114 km gefahren, mit einem Auto, daß bei diesem Wetter nur 75-80 km mit einer Ladung schafft. Dabei mußte man nie während des Ladens warten noch mußte man einen Umweg für das Laden in Kauf nehmen. Das Nachladen war sogar kostenlos (ca. 0,20 €)!
Ein eMobil zu fahren ist im Alltag bequemer.

1 Kommentar:

  1. Hallo Andreas,
    auch ich hatte am Anfang bedenken wegen der Reichweite. Aber nach fast 1,5 Jahren kann ich sagen, die Batterie Kapazität des SAM reicht für meinen Alltag aus. Ich lade immer nach, wenn es möglich ist und bin damit relativ unabhängig von der angegebenen maximalen Reichweite.

    Dein Bericht spiegelt meinen Alltag wieder, genau so ist es wenn man elektrisch fährt. Eine super Ausführung!

    Gruß
    Holger

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